Industrie 4.0 – Treiber für mehr Energieeffizienz in der

Unternehmen, Wissenschaftler und Politikvertreter diskutierten in Berlin im Rahmen des Deutsch-Französischen Dialogs: Energieeffiziente Industrie

Am 12. September 2016 luden dena und ADEME im Rahmen der Deutsch-Französischen Energieplattform zum Workshop „Industrie 4.0/ Industrie du futur – eine Chance für die Energieeffizienz in Unternehmen?“ ein. Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten dort den Zusammenhang zwischen Industrie 4.0 und Energieeffizienz und berieten über Anknüpfungspunkte für Kooperationen zwischen Deutschland und Frankreich.
Transparenz erhöhen, Komplexität reduzieren

Die Verknüpfung der Themen Industrie 4.0 und Energieeffizienz ist wichtig. Darin waren sich die Teilnehmer einig. dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann wies bereits in seinem Eingangsstatement darauf hin, dass Industrie 4.0 eine wichtige Schnittstelle zur Energiewende darstelle, „denn der digitale Wandel ermöglicht nicht nur Energieeinsparung, sondern zudem auch die Anpassung industrieller Prozesse an neue Formen der Energieversorgung“. Auch Mark Richter, Gruppenleiter Energie- und Prozesstechnik am Fraunhofer IWU-Institut betonte den wichtigen Zusammenhang beider Themen. „Digitalisierung ist die Voraussetzung für Energieeffizienz“, so Richter. „Die Frage nach der Chance stellt sich nicht.“ Digitale Produkte machen den Energieverbrauch transparent und schaffen damit die Grundlage um diesen effizienter zu gestalten. Des Weiteren wird insbesondere auch das Nutzerverhalten positiv beeinflusst und somit ein Beitrag dazu geleistet, Energieeffizienz für den Anwender attraktiver zu gestalten. Vor diesem Hintergrund wurden verschiedene Themen wie Künstliche Intelligenz, selbstlernende Systeme, neuartige Stromsensoren, Flexibilität, Datenschutz, Benutzerverhalten und Bedienbarkeit diskutiert.

Chancen für Deutsch-Französische Kooperationen: Potentiale gemeinsam aufzeigen und nutzen

Angesichts der vielen gemeinsamen Herausforderungen bietet sich eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten für deutsch-französische Kooperationen an. Auch wenn, wie der Geschäftsführer der Deutsch-Französischen Handelskammer Jörn Bousselmi bemerkt, unterschiedliche Motive in Deutschland und Frankreich das jeweilige Handeln bestimmen so ergänzen sich die Ziele gleichzeitig. Neue Formen von  Wertschöpfung und neuartige Geschäftsmodelle bieten Start-ups und KMUs hier die Chance, nachgelagerte Dienstleistungen zu entwickeln und anzubieten. So betont Dr. Jan Siedentopp aus dem BMWi, dass der Mittelstand im Zentrum der deutsch-französischen Kooperation im Kontext Industrie 4.0 steht und es nun darum geht, das gegenseitige Verständnis für Projekte und somit Beispiele für die gesamteuropäische Kooperation zu schaffen. Es sei wichtig, so Siedentopp, dass auf europäischer Ebene demonstriert werde, dass deutsch-französische Zusammenarbeit auch in der Praxis funktioniert. Da Potentiale für Energieeffizienz durch „Industrie 4.0/Industrie du futur“ nach Einschätzung der Teilnehmer nur schwer prognostizierbar sei, wurde vorgeschlagen diese in einer vergleichenden Studie für beide Länder zu analysieren. Dies könne auch dazu beitragen, das gegenseitige Kennenlernen zu intensivieren und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Schließlich geht es bei diesem zukunftsträchtigen Thema nicht nur um Geschäftsmodelle und Technologien, sondern insbesondere auch um einen Kulturwandel.

Der nächste Workshop wird am 25 September 2017 in Paris stattfinden.